Zitate zur Philosophie

Wikipedia: Homunculus

"Nun gibt es jedoch ein klassisches Argument gegen derartige Homunkulustheorien: Selbst wenn es einen Homunkulus geben würde, so müsste man sich fragen, wie es ihm gelingt, das innere Bild wahrzunehmen. Wenn der Homunkulus das innere Bild wahrnimmt, indem er selbst wieder ein inneres Bild erzeugt, so scheint man einen weiteren Homunkulus postulieren zu müssen, der das innere Bild des Homunkulus wahrnimmt. Man kann dieses Problem immer weiter fortführen, denn natürlich kann man auch fragen, wie der zweite Homunkulus das innere Bild des ersten Homunkulus wahrnehmen kann. Philosophen sprechen bei derart fortführbaren Problemen von einem infiniten Regress. Wenn man jedoch behauptet, dass der Homunkulus nicht ein inneres Bild erzeugen müsse, so kann man fragen, wieso nicht gleich vollständig auf innere Bilder und Abbildtheorien verzichtet wird."

http://de.wikipedia.org/wiki/Homunculus, Stand 29.9.2013.

Wikipedia: Philosophical zombie

"1. According to physicalism, all that exists in our world (including consciousness) is physical.
2. Thus, if physicalism is true, a metaphysically possible world in which all physical facts are the same as those of the actual world must contain everything that exists in our actual world. In particular, conscious experience must exist in such a possible world.
3. In fact we can conceive of a world physically indistinguishable from our world but in which there is no consciousness (a zombie world). From this (so Chalmers argues) it follows that such a world is metaphysically possible.
4. Therefore, physicalism is false. (The conclusion follows from 2. and 3. by modus tollens.)

Wikipedia-Artikel zu "philosophical zombie" - abgerufen im April 2014

Deutsche Übersetzung durch MR

1. Gemäss dem Physikalismus ist alles, was in unserer Welt existiert (inklusive Bewusstsein) physisch/physikalisch.

2. Daraus folgt, dass wenn der Physikalismus wahr ist eine metaphysisch mögliche Welt, die in allen physisch/physikalischen Tatsachen identisch ist mit unserer Welt all dies enthalten muss, was in unserer Welt existiert. Insbesondere muss auch bewusste Wahrnehmung in einer solchen möglichen Welt existieren.

3. Tatsächlich können wir uns aber eine Welt vorstellen, welche physisch/physikalisch ununterscheidbar ist von unserer Welt, in welcher es aber kein Bewusstsein gibt (eine Zombie-Welt). Daraus folgt (gemäss Chalmers), dass eine solche Welt metaphysisch möglich ist.

4. Daraus lässt sich schliessen, dass der Physikalismus falsch ist. (Der Schluss folgt von 2. und 3. mittels modus tollens)

 

 

Willmann: Ding an sich

"Kant hat sich niemals darüber Rechenschaft gegeben, wie aus ihrem Ineinanderschieben ein Weltbild entstehen soll. Nach welchen Merkzeichen im Chaos der Empfindungen wenden wir denn die Raumform, nach welchen anderen die Zeitform, nach welchen die Kategorie der Substanz, nach welchen die der Kausalität an, und treffen wir unter den vielen Raumgestalten, Gruppierungen und Aufreihungen von Eigenschaften eine Auswahl? Oder sollen, wie Herbart ironisch fragt, die Dinge an sich die ihnen genehmen Formen, die, wie Kant sagt, in unserem Gemüte bereitliegen, sich nach Ermessen auswählen?" S. 334.

"Der Einwand, daß die Notwendigkeit der Urteile aufgehoben würde, wenn die "Dinge an sich" unter den gleichen Gesetzen wie unser Erkennen ständen, ist ganz nichtig; warum die Seinsformen kontingent und nur die Erkenntnisformen notwendig sein sollen, ist gar nicht abzusehen." S. 335.

"Die kantische Spekulation gleicht dem Magnetberge der Schiffersage, der alle Nägel und Klammern aus den Schiffen zieht, so daß die Planken zerfallend auf den Wogen treiben; sie nimmt alle formenden und ordnenden Elemente der Dinge für das Subjekt in Anspruch und läßt den Rest unbekümmert umtreiben." S. 336.

"Lösung der vier Antinomien: Das Ding an sich als Eines-Vieles, ποιόν-αποιόν, Grund-Ungrund, Möglich-Unmögliches ist ein mit so viel Widersprüchen behaftetes Unding, daß ein Denken, welches darauf geführt hat, selbst widersprechend und jedes Wahrheitsgehaltes bar sein muß." S. 339. 

Willmann 1979, div. Seiten.

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Willmann: Kant und Begriffe

"In diesem Messen mit doppeltem Maße ist Kant Meister; er wendet die Begriffe, wie er sie eben braucht,..."

Willman 1979, S. 328.

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Willmann: Kants Schreibstil

"Die Darstellung Kants ist trocken und pedantisch, durch neologsiche Ausdrucksweise und künstliche Systematik verdunkelt eine täuschende Hülle für die exzessiven und grundstürzenden Gedanken, welche den Nerv seiner Philosophie bilden."

Willmann 1979, S. 305. 

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Willmann: Kopernikanische Wende

"Dieser Vergleich ist ebenso schief wie anmaßend; was Kopernikus geleistet und was Kant versucht hat, steht geradezu im Gegensatze: Jener hat aus dem gangbaren Weltbilde ein subjektives Element ausgeschieden, Kant macht das ganze Weltbild zum Erzeugnis des Subjekts; Kopernikus weist uns eine bescheidenere Stelle im Kosmos zu als sein Vorgänger, Kant löst den ganzen Kosmos in unseren Vorstellungen auf. Die kopernikanische Lehre ist heliozentrisch, die kantsiche anthropozentrisch."

Willmann 1979, S. 314.

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