"Unter den Organismen dieses Planeten hat über Millionen von Jahren ein ständiger, gnadenloser und grausamer Wettbewerb geherrscht, bei dem die Entwicklung von Dingen wie Gedächtnis, Denken oder bessere Wahrnehmung ebenso wichtig war wie bessere Beine, Lebern oder Herzen. Ich betrachte das menschliche Selbstmodell gern als neurocomputationale Waffe, als eine bestimmte Datenstruktur, die das Gehirn von Zeit zu Zeit aktivieren kann, etwa wenn man morgens beim Aufwachen seine sensorische Wahrnehmung und sein motorisches Verhalten aufeinander abstimmen muß. Die Ego-Maschine schaltet einfach ihr phänomenales Selbst ein, und das ist der Moment, in dem man zu sich kommt."

Thomas Metzinger in Blackmore 2012, S. 215.